Ich bin wohl einer der erfahrensten Karl-Fahrer seit 2015 und bald 120.000 km. In dieser Zeit habe ich außer einigen Ölwechseln, einem Bremsscheibenwechsel vorne, einmal Zündkerzen und einmal Kühlflüssigkeit gar nichts machen müssen. Hat sogar noch die Original-Scheibenwischer dran. Demnächst kommt der zweite TÜV, außer Kleinigkeiten sollte aber wohl nichts sein.
Einmal musste ich einen Scheinwerfer tauschen durch Unfallflucht, hatte Glück und habe den einzigen im ganzen Internet für 50 € geschossen (Original-Gebrauchtteil). Hätte sonst teuer werden können. Und letztens ist mir jemand gegen die Tür gefahren und ich hab von der Versicherung 1000 € rausbekommen. Ein Auto, das selbstständig Geld verdient
Ich schätze mal, dass die nächsten Jahre die Auspuffanlage fällig wird, dort musste letztes Jahr eine Kleinigkeit geschweißt werden. Zum Glück kenn ich meinen Werkstattmeister persönlich, da kann ich voll drauf vertrauen. Original-Ersatzteile sind leider schweineteuer (25 € pro Zündkerze), man sollte sich also nach einer Werkstatt umsehen, die mitdenkt und auch mal Ersatzteile verbaut.
Rost seh ich ziemlich unkritisch, wenn man selbst ab und zu Hand anlegt und zumindest mit Hohlraumfett und Unterbodenschutz ein bisschen tätig wird. Aber da sprechen wir eher nicht über einen Zeitraum von 10, sondern vielleicht 15 oder 20 Jahren, bis das ein Problem wird. Meiner ist nach 5 1/2 jedenfalls bis auf die üblichen Teile (Radaufhängung, Trommelbremsen, Auspuff) noch komplett rostfrei.
Fahrtechnisch finde ich den Karl für das, was er an Leistung aufbringt ziemlich genial. Leicht, wendig, direkt in der Lenkung und relativ drehfreudig, sobald man bei höheren Drehzahlen ankommt. Leider wird er irgendwann dementsprechend durstig, wer also sehr viel Autobahn mit 160 kmh aufwärts fahren möchte, ist wahrscheinlich bei einem Auto mit 6-Gangschaltung oder Automatik besser aufgehoben. Wer aber, wie ich, fast vollständig von 120 kmh Autobahnabschnitten umgeben ist, kann mit dem Karl definitiv auch links mitspielen.
Ich fahr meine Autos grundsätzlich bis zum wirtschaftlichen Tod, also bei Reparaturkosten weit über dem potentiellen Restwert. Ich denke der Karl wird hierbei locker die 300.000 km knacken, bis dahin rechne ich realistisch durchaus mit einem Kupplungs- und/oder Steuerkettenwechsel. Wenn dem nicht so ist, umso besser, aber es gibt wesentlich teurere Autos, bei denen solche Probleme wesentlich früher auftreten und auch sehr viel mehr kosten (*hust* VW). Bislang ist hier aber alles noch bestens in Ordnung.
Wenn du den mit 10 Jahren und 100.000 km abgibst, ist der grade mal eingefahren