Selbst an High-Tech-elktronisierten Autos kann man selber mehr machen, als viele Autobesitzer glauben.
Der Ölwechsel ist einmal jährlich fällig oder alle 25.000 km, man braucht vorgeschriebenes Motoröl, einen neuen Ölfilter und einen neuen Dichtring für die Ablassschraube. Klar haben die heutigen Öle, vorgeschrieben ist Dexos 2-Qualität, durchweg einige Reserven für höhere Laufleistungen, aber für Langlebigkeit des Motors ist perfekte Schmierung und Kühlung unausweichlich. Verwendet wird in unseren Breitengraden 5W30 oder 5W40 Öl in Dexos-2-Qualität. Ich verwende 5 W 30.
Im folgenden beschreibe ich, wie ich selbst den Ölwechsel mache.
Man braucht eine Wanne zum Auffangen des Altöls, einen Lumpen zum Abwischen des Restöls an der Auslassöffnung, einen 19-mm Schlüssel (am besten Nuss mit Ratsche) une ein Werkzeug zum Lösen des Ölfilters.
Was die Bodenfreiheit zum Arbeiten betrifft, geht es am leichtesten, wenn das Auto vorne etwas hochgebockt wird. Es sollte aber einigermassen gerade bleiben, möglicherweise muss man allseitig gleich hochbocken. Ansonsten wäre halt eine Grube oder eine Hebebühne ideal.
Die Arbeitsschritte : Motor etwas warm fahren, eine flache Ölauffangwanne unter die Ölwanne stellen, die Ölablassschraube mit der 19-mm Nuss lösen und das Öl auslaufen lassen. Dazu den Deckel zum Ölnachfüllen öffnen, dann läuft es besser ab.
Wenn alles augetropft hat, den Ölfilter mit einem speziellen Werkzeug abschrauben. Ich habe mehrere Werkzeuge, darunter Zangen, diverse Steckschlüssel, Bandschlüssel und Spinne. Am besten geht es meines Erachtens beim Karl mit einem Stahl-Band-Schlüssel.
Übrigens knallen manche Werkstätten heute die Ölfilter mit einer Ölfilter-Spinne so fest an, dass der Laie diese oft nicht mehr selber wechseln kann. Es gibt da aber einige Tricks, um das Problem zu lösen.
Danach alles mit einem Lumpen säubern, die Gummidichtung des Ölfilters mit etwas Motoröl einschmieren und anschrauben. Es heisst immer, man soll den Ölfilter « handfest » anschrauben. Ich nehme trotzdem ein Werkzeug und knalle das halt nicht total fest, sondern mit Gefühl, d.h. ich drehe den Ölfilter mit der Hand fest und dann mit dem Stahl-Band-Schlüssel nochmals eine halbe Umdrehung. Wenn ich den Ölfilter nur mit der Hand anschraube, ist es schon vorgekommen, dass es danach tropft.
Danach einen neuen Dichtring auf die mit dem Lumpen gereinigte Ablassschraube und diese mit der Nuss wieder einschrauben. Auch hier die Schraube nicht mit gigantischer Kraft festknallen, aber schon ordentlich eindrehen.
Danach fisches Öl oben in dem Einfüllstutzen nachfüllen, etwa 3,5 Liter. Nach einigen Minuten Wartezeit den Ölstand am Ölpeilstab kontrollieren. Danach sollte man den Motor starten und schauen, ob alles dicht ist (sonst ein bisschen fester den Filter anziehen, die Ablassschraube leicht nachziehen). Sicher ist sicher : Nach diesem Teststart nochmals den Ölstand überprüfen und eventuell etwas nachfüllen, da ja jetzt auch im Filter etwa 0.2 l Öl verbleibt.
Ich kann an meinem Wohnort das Altöl leicht entsorgen, es gibt mehrere Sammelstellen.
Übrigens kann man leicht überprüfen, ob der Ölfilter korrekt funktioniert. Per Handprobe sollte bei betriebswarmen Motor die Ölfilterpatrone etwa die gleiche Temperatur aufweisen wie der Motorblock. Sollte der Ölfilter spürbar deutlich kühler sein, liegt ein Problem vor. Meist genügt es aber einen neuen Ölfilter zu installieren.
Es muss bei eingeschalteter Zündung (also ohne laufendem Motor !) noch die Serviceanzeige auf « Null » gestellt werden, steht ausführlich in der Anleitung. Generell muss man dazu « Menu » drücken und das Einstellrädchen drehen, um auf die « Öllebensdauer » zu kommen. Dann mit Drücken auf den « SET/CLR-Knopf » zurücksetzen.